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Der-Forum » Музыкальный архив » Другие команды » Saltatio Mortis (Тексты песен)
Saltatio Mortis
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 12:36 | Сообщение # 1
Angst
Группа: Herzöge
Сообщений: 16303
Статус: Отсутствует
Tavernakel (2001)

Des Todes Tanz

(Instrumental)

In taberna

In taberna quando sumus
non curamus quid sit humus,
sed ad ludum properamus,
cui semper insudamus.
Quid agatur in taberna
ubi nummus est pincerna,
hoc est opus ut queratur,
si quid loquar, audiatur.

Quidam ludunt, quidam bibunt,
quidam indiscrete vivunt.
Sed in ludo qui morantur,
ex his quidam denudantur
quidam ibi vestiuntur,
quidam saccis induuntur.
Ibi nullus timet mortem
sed pro Baccho mittunt sortem:

Hier ein Spiel, ein Trunk daneben,
dort ein wahres Heidenleben.
Wo des Spieles wird gepflogen
sieht sich mancher ausgezogen.
Klopft ein anderer stolz die Tasche,
liegt der Dritt in Sack und Asche*.
Wer wird um den Tod sich scheren?
Losung ist: Zu Bacchus Ehren!

* in Sack und Asche liegen - посыпать свою голову пеплом, каяться, глубоко раскаиваться, искупать свои грехи...

Bärentanz

(Instrumental)

Leporina Venatio

Ai vist lo lop, lo rainard, la lèbre
Ai vist lo lop, lo rainard dancar

Totei tres fasiàn lo torn de l`aubre
Ai vist lo lop, lo rainard, la lèbre
Totei tres fasiàn lo torn de l`aubre
Fasiàn lo torn dau boisson folhat

Aqui triman tota l`annada
Pèr se ganhar quauquei soùs

Rèn que dins una mesada
Ai vis lo lop, lo rainard, la lèbre
Nos i fotèm tot pel cuol
Ai vis lo lèbre, lo rainard, lo lop

*песня XIII в. на старофранцузском языке

Saltarelli

(Instrumental)

* Сальтарелла (Saltarella), итальянский и испанский танец, требующий быстрых и подпрыгивающих движений

Stella Splendens

(Instrumental)

Totus Floreo

Tempus est iocundum, o vigines
Modo congaudete vos iuvenes
O! O! Totus Floreo

Iam amore viginali totus ardeo
Novus novus amor est, quod pereo
Novus novus amor est, quod pereo

Sile philomena pro tempore
Surge, cantilena, de pectore
O! O! Totus Floreo

Veni domicella cum gaudio
Veni, veni pulchra! Iam pereo
O! O! Totus Floreo

* отрывок из поэмы 179 сборника "Carmina burana" (крупнейший известный сборник поэзии вагантов — средневековых странствующих поэтов)

Maitre de la maison

(Instrumental)

Skudrinka

(Instrumental)

* Македонская народная песня

Des Todes Abgang

(Instrumental)
 
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 12:43 | Сообщение # 2
Angst
Группа: Herzöge
Сообщений: 16303
Статус: Отсутствует
Das zweite Gesicht (2002)

Junges Blut

Dein rotes Nachthemd flattert im Wind,
vom Garten aus kann ich dich sehn
Du bist so jung, so rein mein Kind,
wie lange wirst du widerstehn

Komm! Komm und spür mich!
Komm und berühr mich!
Komm! Komm und spür mich!
Komm, ich verführ dich!

Meine Welt ist finster und kalt
Furcht ergreift den der mich spürt
ich komm zu dir und das schon bald,
weil deine Schönheit mich verführt

Jetzt liegst du vor mir schön und nackt,
kannst meiner Macht nicht wiederstehn
Und keiner nun ein Wort mehr sagt,
man hört nur noch den Nordwind wehn´

Zart küss ich nun deinen Hals ,
meine Zähne dringen in dich ein
Auf meiner Zunge schmecke ich Salz,
dein junges Blut , es ist so rein!

Heuchler

Bischof, Papst und seine Pfaffen
Taler*, Gold und Schätze raffen
Prahlerische Reden schwingen
und das Pater noster** singen

Zungen trügerisch und giftend,
Zungen laut und Unheil stiftend
Zungen wert sie auszureißen,
Feuer sie verbrennen heißen

Kaiser, König und der Adel,
Ritter ohne Furcht und Tadel
Oben buckeln, unten treten,
heuchelnd in der Kirche beten

Lingua mendax et dolosa
Lingua procax venenosa
Lingua digua detruncari
Et in ique concremari***

Zünfte, Meister und Gesellen
messen mit zu kurzen Ellen
Sollte einer Lunte riechen,
in des Kadis Arsche kriechen****

* Та́лер — название крупной старинной серебряной монеты

** О́тче наш (также моли́тва Госпо́дня; лат. Pater noster) — главная молитва в христианстве. Согласно Евангелию, Иисус Христос дал её своим ученикам на просьбу научить их молитве. Приводится в Евангелиях от Матфея (6:9—13) и от Луки (11:2—4).

*** отрывок из поэмы 117 сборника "Carmina burana"

**** in den Arsch kriechen — подлизываться к кому-либо


Der Ruf

Schließ deine Augen schönes Kind,
lausche Still, mein Lied beginnt
Erzähle dir von einer Welt,
in der es dir an gar nichts fehlt

Hab keine Angst vertrau mir blind
wenn wir auf unsrer Reise sind
nehm ich dir den Schatten vom Gesicht
und trage dich ins warme Licht!

Komm und folge meinem Traum
ich trag dich fort durch Zeit und Raum
Sanft umgarnt dich dieser Klang,
blick nicht zurück der Weg ist lang

Dreh dich im Tanze, bleib nicht stehn
Lass uns den Weg gemeinsam gehn
Ein lauer Wind dich sanft berührt
Dich zärtlich durch den Nebel führt

Das Lied wird lauter, endet nie
Nur du hörst diese Melodie
Der Takt den nur dein Herz noch schlägt
Dich nun aus diesem Leben trägt

Schließ deine Augen schönes Kind
Lausche still, mein Lied beginnt!

Mea Culpa

Singen, feiern, gröhlen, lachen,
und die Nacht zum Tage machen
Spielen, tanzen, huren, raufen,
Rebensaft mit Bacchus saufen

Fressen, fluchen, wuchern, prassen,
fremder Weiber Brüste fassen
Stehlen, hehlen und betrügen
schamlos wie ein Pfaffe lügen

Treibt dich die Lust ins Freudenhaus? Mea Culpa!
Trinkst du jeden Becher aus? Mea Culpa!
Verspielst du munter deinen Zaster? Mea Culpa!
Und bist du stolz auf deine Laster? Mea Culpa!

Zocken, zechen, protzen, prahlen
und mit falscher Münze zahlen
Morden, plündern, rauben, meucheln,
Reue in der Beichte heucheln!

* Mea culpa, mea maxima culpa - Моя вина, грешен.
В принятом с XI века религиозном обряде католиков — формула покаяния и исповеди.


Equinox

Weißt du zu rufen, weißt du zu raten?
Weißt du zu raunen, weißt du zu sagen?

Hinter den Nebeln, jenseits der Schleier
Wartet die Wahrheit, fühlst du es nicht?
Tosen des Windes, Mächte des Feuers,
Brausen des Wassers, Kräfte des Steins!
Uralte Sagen unserer Ahnen
Fast schon verloren spür ich sie noch
Tosen des Windes, Mächte des Feuers
Brausen des Wassers, Kräfte des Steins!

Geister der Vorzeit, Zauber der Alten
Längst nicht vergangen, dreht euch im Tanz
Tosen des Windes, Mächte des Feuers
Brausen des Wassers, Kräfte des Steins!
 
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 12:46 | Сообщение # 3
Angst
Группа: Herzöge
Сообщений: 16303
Статус: Отсутствует
Erwachen (2004)

Hör die Trommeln

Hörst du in der Ferne
Der Trommeln dunklen Klang
Am Himmel erste Sterne
Der Tag wärt nicht mehr lang
Du wandelst auf dem Pfade,
Den niemand je gesehn
Er leitet dich gerade
In neues Verstehn.

Hör die Trommeln laut ertönen
Bewegst dich wie in Trance
Der Rhythmus bringt Ekstase
Er lässt dich nicht mehr los

Deine Füße springen
Sie tanzen von allein.
Der Takt verleiht dir Schwingen,
Die Nacht beginnt zu schrein
Mit unzähligen Stimmen
Ekstatisch fast verrückt.
Der vielen Sterne glimmen,
Und nichts mehr dich bedrückt

Falsche Freunde

Gesichter, die im Neid ersticken
Verlogen in die Augen blicken
Ein Händedruck als Freundschaftspfand
Den Dolch schon in der andren Hand
Das sind die Freunde deiner Welt
Für die nur ihre Meinung zählt
Kalt lächelnd über Leichen gehn
Die deine Sorgen nicht verstehn

Hört meinen Schwur –
ich werd mich rächen
Erkennt in mir
was ihr nie seid
Spürt meinen Zorn –
werd mit euch brechen
Ich sage euch: Ihr tut mir leid!

Ich frage euch wer seid ihr schon
Des Schicksalsmächte purer Hohn?
Ich jag euch fort, bin nicht bereit
Vor falschen Freunden nun gefeit

Voll Arroganz haltet Gericht
Schaut niemandem ins Angesicht
Zu feig für ein direktes Wort
Sprech ich euch an dann rennt ihr fort
Die Nacht gemeinsam mit dir zechen
Doch mit gespaltner Zunge sprechen
Deine Hand in Freundschaft suchen
Doch hinter deinem Rücken fluchen

Lass mich los

Ich hätte es niemals geglaubt
Doch alles hast du mir geraubt
Ich wollte neue Wege gehen,
Die Welt mit andren Augen sehn

Ich ließ mich treiben wie ein Kind,
Von Dir verzaubert, taub und blind.
In dieser, Deiner neuen Welt,
Konnte ich sein was mir gefällt.

Lass mich los
Hör mein Flehn
Ich will widerstehen
Lass mich los
Lass mich gehn

Es ging so schnell, denn Deine Hand
Trug mich stets tiefer in Dein Land
Und wer hört schon auf den Verstand,
Wenn er im Nichts alles erlangt.

Ich floh mit Dir, vertraute Dir!
Zu spät sah ich, dass ich verlier.
Verirrte mich in Deiner Welt,
Die über mir zusammenfällt.

Ich hätte es niemals geglaubt
Doch alles hast du mir geraubt.
Ich wollte neue Wege gehn
Doch dann musst ich die Wahrheit sehn.

Traumreise

Ich fiel in einen Schlaf
Tiefer als das Meer
Die Angst ich von mir warf
Zuerst fiel es mir schwer
Die Arme macht ich weit
Zum Himmel stieg ich auf
Zur Freiheit nun bereit
Verlor den Zeitenlauf
Die Welt dort unter mir
War nicht mehr wie zuvor
Jetzt fliehe ich vor Ihr
Zum Firmament empor

Ich träumte, dass ich träumte,
Dass ich im Traum erwachte
Ich sah mich dort liegen wie ich schlief
Ich träumte, ich erwachte aus dem
Traum, als ich erwachte
Ich sah mich dort liegen wie ich schlief.

Jugendlich und rein
Standest du vor mir
Ludst mich zu dir ein
Ich blickte auf zu dir
Der Wind er nahm uns mit
Er trug uns schnell dahin
Sein ungestürmer Ritt
Nahm mir fast jeden Sinn
Bin jetzt nicht mehr allein
Vermisse nichts an Glück
Hier möcht ich immer sein
Will niemals mehr zurück

Erwachen

Wenn voller Mond die Farben bleicht,
wenn Unschuld der Erfahrung weicht
Wenn weißes Laken Spuren trägt,
wenn eine Nacht dein Leben prägt
Beginnt die Reise zu dir selbst,
stellst Fragen die du sonst nie stellst
Hörst auf Gesellschaft zu entsprechen,
fängst freudig an die Norm zu brechen

Folge mir, lass die Anderen reden,
was jetzt zählt, ist dein eigenes Leben

Wenn Traum und Wachsein sich vermischen,
Wenn Schwarz und Weiß zu Grau verwischen
Wenn Grenzen nicht mehr bindend sind
Wenn Vernunft im Rausch verschwimmt
Fängst an dich selber zu entdecken,
wird Lust das Tier in dir erwecken
Lässt Zügel los wo keine sind,
sterben wird in dir das Kind

Wenn Kopf und Herz sich widersprechen,
wenn Träume in die Seele stechen
Wenn aus Vertrauen trauen wird,
wenn das Gefühl den Geist verwirrt
Dann naht das Ende deiner Frist,
erkenne dich so wie du bist
Erlösung liegt in dir allein,
fang endlich an du selbst zu sein

Folge mir, lass die Andern reden,
was jetzt zählt ist dein eigenes Leben
Erkenne dich! Bekenne dich!
Wer nichts wagt kann nicht gewinnen,
lass Träume nicht im Sand verrinnen
Nimm meine Hand und folge mir,
denn der Weg führt dich zu Dir
 
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 12:47 | Сообщение # 4
Angst
Группа: Herzöge
Сообщений: 16303
Статус: Отсутствует
Am Scheideweg

Träume sind wie Gischt zerstoben
War unsre Burg auf Sand gebaut?
Es schlagen hoch des Lebens Wogen
Ein Narr wer Liebe blind vertraut
Nichts währt ewig nur der Wandel
Gezeiten gleich gibt er den Takt
Freud und Leid bindet ein Handel
Ist Schmerz der Liebe letzter Akt?

Sing mit mir ein Liebeslied
Das uns aus dieser Welt entführt
Sing von dem was heut geschieht
Das unsere Herzen tief berührt
Sing und teil mit mir dein Leid
Das Wunden schlägt und doch befreit

Wo einst gewesen deine Stimme
Deren Klang mir war vertraut
Ist jetzt Leere, ist jetzt Stille
An meine Ohren dringt kein Laut
Gefühle jagen die Gedanken
Gleich Laub das sich im Tanze dreht
Um Bilder sich Geschichten ranken
Die kalter Wind wie Staub verweht

Düster hängen tief die Wolken
Kein Licht die Dunkelheit durchbricht
Doch sicher wird dem Schatten folgen
Neuer Liebe strahlend Licht
Auch dieses Feuer wird vergehen
Schmerzvoll enden in der Qual
Doch mutig will ich auferstehen
Denn nicht zu leben wär die Wahl

Tanz der Tanze

Die Nacht ist jung Musik spielt auf
So nimmt das Schicksal seinen Lauf
Ein sanfter Wind wiegt sie im Tanz
Betörend schön erstrahlt ihr Glanz
Ihr süßer Zauber fängt mich ein
Wird dies die Nacht der Nächte sein?

Tanz für mich, tanz für mich!
Ich spür die Macht
Tanz mit mir, tanz mit mir
Durch diese Nacht
Tanz für mich, tanz für mich!
Ich spür die Macht
Tanz mit mir, tanz mit mir!
Tanz mit mir heut Nacht.

Sie dreht sich um, zeigt ihr Gesicht
Schwarze Schatten weichen Licht
Zarte Züge weißer Haut
Seltsam fremd und doch vertraut
Ihr Blick aus Eis spricht einen Bann
Dem ich mich nicht entziehen kann

Zarte Lippen mich berührn
Wild und stürmisch mich entführn
Die Sinne schwinden, mir wird klat
Beginn zu falln verlier den Halt
Mit einem Male wird mir klar
Dass dieser Kuss mein letzter war
 
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 12:51 | Сообщение # 5
Angst
Группа: Herzöge
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Статус: Отсутствует
Des Königs Henker (2005)

Des Königs Henker

Ich bin der Toten müde,
Dem Untergang geweiht.
Kein Ruhm und keine Ehre
Entlohnt für all das Leid.
Hab keine Lust zu sterben
Und doch genug gelebt.
Weiß nicht wo soll das enden.
Weiß nicht wie's weitergeht.

Mein Wort verdammt zum Sterben.
Mein Handwerk bringt den Tod.
Werd niemals Leben schenken,
Verteil kein Gnadenbrot
Bin Lieferant der Hölle,
Verwehrt das Himmelreich.
Vor Gott und vor dem Henker1
Sind alle Menschen gleich.

Ich bin des Königs Henker,
Lieg selbst auf dem Schafott.
Bin Handlanger des Teufels
Und spiele dabei Gott.

Ich bin des Königs Henker,
Die Hand hält das Fallbeil.
Verdammt, den Tod zu leben,
Verspiel mein Seelenheil

Tanz zwischen Tod und Leben,
Dem jede Liebe fehlt.
Denk nur an die Stunden,
Die ich mit dir gezählt.
Du bist für mich die Sonne,
Die nie mehr für mich scheint.
Ich fühle nur noch Kälte.
Hab nie um dich geweint.

* der Henker — палач, чёрт

Salz der Erde

Es ist wieder Winter geworden,
Ein Winter so finster und kalt.
Es weht ein Wind aus dem Norden,
Bringt Hunger, Tod und Gewalt

Sand bedeckt verdorbenes Land
Ein Land, dass schon solange tot.
Es nährt weder Frieden noch Brand –
Es spendet nur Armut und Not

Ich bin das Salz der Erde,
Den Pflug mach ich zum Schwert.
Die Brust die lehn ich ab,
An der ihr mich genährt.

Der Krieg ist weiter gezogen,
Nichts hielt ihn hier verweilen.
Das Land mit Blut überzogen
Aus Wunden, die nie wieder heilen.

Und abermals krähte der Hahn,
Der Schmerz aber ist geblieben.
Ein neuer Morgen bricht an,
Hat all deine Träume vertrieben.

Ich bin das Salz der Erde,
Den Pflug mach ich zum Schwert.
Die Brust die lehn ich ab,
An der ihr mich genährt.

Rette mich

Heute Nacht bin ich gestorben.
Noch ein Blick, dann bist du fort.
Wie lange wird mein Leiden währen?
Nur durch dein gebrochnes Wort.

Noch in deiner das Messer,
Schrecken steht dir im Gesicht,
Es klebt Blut an deinen Händen –
Doch mein Mörder bist du nicht!

Hör mir zu!
Schau mich an!
Geschichte schreibt der Sieger,
Es rette mich wer kann!

Was hast du
Mir angetan?
Geschichte schreibt der Sieger,
Es rette mich wer kann!

Alles hier trägt deinen Namen
Jeder Atemzug fällt mir schwer,
Ertrinke grausam in Gedanken –
Ich bin gebrochen, starr und leer.

Bist du meine Tränen wert?

Wirst du jemals wieder lachen?
Wer hält über dich Gericht?
Trägst die Schuld
An meinen Scheiden,
Doch mein Mörder bist du nicht!

Vergiss mein nicht

Der Bursche war noch jung an Jahr'n
Versprach ihr sein Geleit.
Sie wollte schon zu Hause sein,
vergass bei ihm die Zeit!
So nahm er fester ihre Hand
Aus Liebe offenbar.
Sie folgte ihm tief in die Nacht,
Was ihr Verhängnis war.

Vergiss mein nicht.

Sie sah ihm ins Gesicht:
Die Worte ein Gedicht.
Sie sah ihm ins Gesicht:
Vergiss mein nicht.

Sie sah ihm ins Gesicht:
Fand dort die Liebe nicht.
Sie sah ihm ins Gesicht:
Vergiss mein nicht.

Mit einem Mal, da nahm er sie,
Er zog sie mit hinab,
Feuchter Boden tief im Wald
Wurde zu ihrem Grab.
Als er bald mit ihr fertig war,
Im ersten Tageslicht,
Strich sie sich eine Träne ab
Und sah ihm ins Gesicht.

Was heut von ihr geblieben ist,
Sind Blumen voller Pracht.
Sie leuchten blau, vergiss mein nicht,
Wie damals in der Nacht

* игра слов:
Vergiss mein nicht - не забывай меня
Vergissmeinnicht - незабудка; цветы о которых идёт речь в последней строфе


Tote Augen

Mir ist kalt, die Welt ist grau,
Noch gestern war der Himmel blau.
Doch schon heute bin ich hoffnungslos alleine.
Alleine.

Selbst bei Tag herrscht um mich Nacht:
Schreiend bin ich aufgewacht,
So liege ich in meinem Bett allein und weine.
Und weine.

Tränen toter Augen fließen stumm
Und ich frage mich "Warum?",
Gedankenbilder zieh'n dahin
Und ich verzweifle an der Suche nach dem Sinn.

Deine Stimme fängt mein Ohr
Klarer als jemals zuvor
Doch mir erscheint mein dunkles Dasein nun vergeben.
Vergeben.

Deine Hand, sie tröstet mich.
Ein lichtes Zittern spüre ich,
Mich quält die Angst vor dem Ende deines Strebens.
Deines Strebens.

Tränen toter Augen fließen stumm
Und ich frage mich "Warum?"
Gedankenbilder zieh'n dahin
Und ich verzweifle an der Suche nach dem Sinn.

Tränen toter Augen fließen stumm
Nie mehr werd ich dich wohl sehen,
Nie mehr lachend mit dir gehen,
Ich wünsch mir nur, dass die Sonne wieder scheine.
 
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 12:55 | Сообщение # 6
Angst
Группа: Herzöge
Сообщений: 16303
Статус: Отсутствует
Tritt ein

Der Herr trat in ein Heim,
wollte dort die Tochter freien.
Der Pakt war schnell gemacht,
das Töchterlein rasch fortgebracht.
Sein Schloss, das war ihr Ziel,
dort gab es der Kammern viel,
Er gab ihr ein Gemach,
Schlüssel für die Burg und sprach:

Tritt ein und sei bereit,
bleib hier für alle Zeit!
Sei frei, ich vertraue Dir,
steht offen bis auf diese Tür!
Tritt ein.

Am Tag da ritt er aus,
ließ sein Weib allein zu Haus.
Sie ging zur verbotenen Tür,
nicht nachzusehn riet ihr Gespür,
Doch da, ein Schlüssel passt,
und Neugier ist der Weiber Last,
Schloss auf, und war erschreckt,
welch grausig Bild hat sie entdeckt.

Die Axt war scharf gewetzt,
schon machens Weib von ihm zerfetzt.
Gestank drang aus dem Raum,
von ausgeträumten Lebenstraum,
Im Raum da hingen sie,
aufgehängt wie Schlachthausvieh.
Vor Schreck, ihr Leib erstarrt,
wie angewurzelt sie verharrt.

Der Herr kam heim und sah,
dass die Kammer offen war.
Er sah sie dort im Blut,
fluchte laut und sprach in Wut:
Bei Dir, sollt's anders sein,
doch nun wird dieser Raum Dein Heim.
Versperrt war das Gemach,
als der Herr zur nächsten sprach...

Mondlicht

Ich erwache aus traumlosen Schlaf,
Übern mir ein Mond so rot wie Blut.
Unruhig tret ich vor meine Tür,
Angefacht von innren Glut.

Schreite barfuß durch herbstliches Laub,
Spüre, wie der Regen mich durchnässt.
Du bist da draußen, wartest auf mich.
Etwas, das mich nicht in Ruhe lässt.

Nimm meine Hand
Und folge mir ins Mondlicht
Hab keine Angst!
Im Mondlicht sind wir beide frei.

Wohlverborgen erwartest du mich:
Weiß wie Schnee dein Kleid im Licht erscheint,
Zart umgarnt dich das tanzende Laub.
Nach langer Zeit erneut mit dir vereint.

Wenn sie wüssten, dass du bei mir bist,
Wäre unser Leben schnell verwirkt,
Doch sie ahnen nicht, dass es so ist,
Und das Dunkel unsre Liebe birgt.

Ecce gratum

Ecce gratum et optatum
Ver reducit gaudia:
Purpuratum floret patrum,
Sol serenat omnia.
Iamiam cedant tristia!
Estas redit nunc recedit,
Hyemis sevitia.

Iam liquescit et descrescit
Grando, nix et cetera;
Bruma fugit, et iam sugit
Ver Estatis ubera.
Illi mens est misera
Qui nec vivit nec lascivit
Sub Estatis dextera!

Gloriantur et letantur
In melle dulcedinis,
Qui conantur, ut utantur
Premio Cupidinis.
Simus jussu Cypridis
gloriantes et letantes
Pares esse Paridis!

Keines Herren Knecht

Ich hab dich so oft verraten,
Belogen und missbraucht.
Ging nie auf deinen Wegen,
Habe dich noch nie gebraucht.
Bin keiner deiner Jünger,
Wollte niemals deinen Segen:
Hör auf für mich zu denken,
Lass mich in Freiheit leben!

Wir folgen keinem Meister,
Beugen uns vor keinem Recht,
Wir pfeifen auf die Pfaffen,
Wir sind keines Herren Knecht

Hör mir zu, hör auf zu reden,
Ich hab dich gründlich satt.
Im großen Spiel des Lebens
Bist du schon lang schachmatt.
Folge niemals deinem Banner,
Kämpfe nicht in deinem Namen.
Kein Gold wird mich je kaufen,
Kein Gebet und auch kein Amen.

Wir folgen keinem Meister,
Beugen uns vor keinem Recht,
Wir pfeifen auf die Pfaffen,
Wir sind keines Herren Knecht

Fort mit allen, die uns knechten,
Wir verbrennen jedes Joch.
Die Guten und Gerechten
Werfen wir ins tiefste Loch.
Wir brauchen keine Kirche,
Die uns sagt, die Welt sei schlecht:
Das seh'n wir mit eignen Augen,
Wir sind keines Herren Knecht!

Für Dich

Deine Hand in meiner liegt,
Vorbei ist all das Sehnen.
Freude über Trauer siegt,
Getrocknet sind die Tränen.

Gefunden, was ich lang vermisst,
Vereinigt Du und ich.
Die Suche nun zu Ende ist,
Das Glück währt ewiglich.

Und auf einmal wird mir klar:
Alle Dinge, die ich tat,
Alle Wege, die ich ging,
Ich ging sie für Dich. Für Dich...
Für Dich!
Ich ging sie für Dich.

Ein Licht tritt durch die Dunkelheit
Von sternengleichem Glanz.
Von Einsamkeit bin ich nun befreit,
Vereint mit Dir im Tanz.

Deine Lippen, jeder Kuss
Sind Trank für meine Wunden,
Machen mit dem Leiden Schluss
Und all der Schmerz verschwunden.

Und auf einmal wird mir klar:
Alle Dinge, die ich tu,
Alle Wege, die ich geh,
Ich gehe sie für Dich. Für Dich...
Für Dich!
Ich geh sie für Dich.

Solange mein Herz schlägt,
Schlägt es für Dich!

Mein Herz schlägt für dich!
Für Dich!

Mein Herz schlägt für dich!
Nur für dich!

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Nacht verschlingt das fahle Licht,
Der Mond gibt seinen Kampf verloren.
Um Mitternacht das Siegel bricht:
Heut wird der letzte Mensch geboren.

Der Tod zieht suchend durch das Land,
Der Menschen Furcht den Weg ihm weist.
Mit leeren Blick und Knochenhand
Sucht er ein Kind, das Hoffnung heißt.

Die letzte Schlacht ist längst verloren,
Kein Menschen zum Siegen auserkoren,
Der Teufel schon die Messer wetzt:
Die Hoffnung stirbt zuletzt

Spürst du die Angst in deiner Brust?
Verlierst du langsam den Verstand?
Alle haben es gewusst,
Die Schwerter gleiten aus der Hand.

Die Rösser sind schon aufgezäumt,
Ein Herz schlägt noch den letzten Takt,
Dein Traum vom Leben ausgeträumt
Wird dies der Menschheit letzter Akt.

Nicht wird ohne Kampf verloren,
Hat Hoffnung auch den Mut geboren:
Dein Glaube Berge dir versetzt,
die Hoffnung stirbt zuletzt!

Die Hoffnung stirbt zuletzt
 
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 12:56 | Сообщение # 7
Angst
Группа: Herzöge
Сообщений: 16303
Статус: Отсутствует
Aus der Asche (2007)

Sieben Raben

Ein Müller hatte sieben Söhne
Söhne groß, gescheit und stark
Doch im Tausch für eine Tochter
Baute jedem Sohn den Sarg
Die Mutter weint um jeden Buben
Sieben Tränen in ein Tuch
Und zur Rettung ihrer Söhne
Spricht sie einen bösen Fluch

Sieben Jahre
Sieben Jahre
Sieben Jahre und ein Tag

Den Söhnen schwarze Federn wachsen
Flügel schlagen in der Luft
Erheben sich als sieben Raben
Entkommen so des Vaters Gruft
Kein Wort verliert sich über Schrecken
Die in jener Nacht geschehn
Die Tochter sucht die sieben Brüder
Die sie nie mehr würde sehn

Sieben Jahre will ich schweigen
Sieben Jahr kein Lächeln zeigen
Sieben Jahre Trauer tragen
Sieben Jahre und ein Tag
Sieben Raben sollen steigen
Sieben Jahre will ich leiden
Sieben Jahre nicht verzagen
Sieben Raben

Und im Lauf von sieben Jahren
Reift das Töchterlein zur Frau
Entdeckt im Schuppen sieben Särge
Und weiß um ihn Tun genau
Spricht die selben Zauberworte
Die die Brüder einst verflucht
Will sich opfern für die Burschen
Die sie hat so lang gesucht

Niemals hat sie mehr gesprochen
Ihr Gemahl trägts mit Geduld
Doch seine Mutter schiebt ihr heimlich
Beweise zu für schlimme Schuld
Kann vor Gericht sich nicht Verteidigen
Wird verurteilt und bleibt stumm
Und mit dem ersten Schlag des Henkers
Sind die sieben Jahre um

Choix des Dames

Bonsoir, maître de maison
Bonsoir, maître de maison

Et à toute la compagnie, lanturelire lanlira
Et à toute la compagnie, lanturelire lanlira

Je suis venu ici ce soir
Je suis venu ici ce soir

Pour demander votre fille, lanturelire lanlira,
Pour demander votre fille, lanturelire lanlira

Monsieur laquelle voulez-vous?
Monsieur laquelle voulez-vous?

La grande ou bien la petite, lanturelire lanlira
La grande ou bien la petite, lanturelire lanlira

La petite s'il vous plaît,
La petite s'il vous plaît,

Car elle est la plus jolie, lanturelire lanlira
Car elle est la plus jolie, lanturelire lanlira

Bonsoir, maître de maison
Bonsoir, maître de maison

Et à toute la compagnie, lanturelire lanlira
Et à toute la compagnie, lanturelire lanlira

Je suis venu ici ce soir
Je suis venu ici ce soir

ne pour danse ne pour rire, lanturelire lanlira
ne pour danse ne pour rire, lanturelire lanlira
 
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 12:59 | Сообщение # 8
Angst
Группа: Herzöge
Сообщений: 16303
Статус: Отсутствует
Wer wind sät (2009)

Ebenbild

Der Vater ist mir unbekannt,
wohnt in einem fernen Land.
Hab nie gewonnen nur verloren.
Keine Mutter hat mich je geboren.

Der Blick zu meinem Spiegel gleite,
Schrecken meine Augen weite.
Aus dem Nabel wächst ein Schlauch,
spendet mir den Lebenshauch.

Tief in mir deine Stimme spricht
erteilt mir kalt Befehle.
Durch meine Adern fließt dein Blut
und kochend heiß brennt meine Wut

Ich bin erschaffen und erdacht
(Aus deinem Blut geboren)
Abgeschrieben Wort für Wort
(Der Geist den du beschworen)
Ich bin ein Zerrbild deiner Selbst
(Ich schulde dir mein Leben)
Bin nicht gezeugt, sondern gemacht.
Ein Narr der aus dem Spiegel lacht.

Ich bin allein mit meinen Fragen
Die Antwort hat nur vier Buchstaben.
Ein geheimes Alphabet,
das im Blut geschrieben steht.

Du warst vom bösen Geist getrieben,
hast es einfach abgeschrieben.
Hast es Wort für Wort kopiert,
hast meine Seele buchstabiert.

Spieglein, Spieglein an der Wand,
bist mir nur zu gut bekannt.
Spieglein, Spieglein an der Wand,
ich schuf dich mit meiner Hand.
Spieglein, Spieglein an der Wand,
bist mir nur zu gut bekannt.
Spieglein, Spieglein an der Wand,
du lebst und stirbst durch meine Hand.

Du bist erschaffen und erdacht
(Aus meinem Blut geboren)
abgeschrieben Wort für Wort
(Der Geist den ich beschworen)
Du bist ein Abbild meiner Selbst
(Du schuldest mir dein Leben)
Bist nicht gezeugt sondern gemacht.
Der Narr der aus dem Spiegel lacht.

Ich bin wie du ein Original
und keine billige Kopie.
Perfekt gefälschtes Ebenbild,
doch einzigartig werd ich nie.
Gierig atme ich das Leben
(Mein Herzschlag gleicht dem Deinen)
Ich bin dein Zwilling und dein Sohn,
doch letztlich bin ich nur ein Klon.

Salome

Herodes war verzaubert,
Ihr Blick hatte ihn gebannt.
Die schönste Frau der Wüste,
Ward Salome genannt.
Ein Fest zu ihren Ehren
Erstrahlt in hellem Glanz,
Als Krönung dieses Abends,
Wünscht er sich ihren Tanz

Im Kerker harrt der Täufer
Den Salome begehrt.
Sie träumt von seinen Küssen,
Die dieser ihr verwehrt.
"Nur einen Kuss, Johannes,
Es ist noch nicht zu spät,
Denn hart trifft meine Rache
Den der mich verschmäht"

Tanz wie der Wind,
Wie die Gischt der See.
Tanz für mich, Salome.
Tanz mit sieben Schleiern,
Deine Haut so weiß wie Schnee,
Sieben Sünden und ein Tanz
Für mich, Salome.

Mit Feuer in den Augen,
Ein Lächeln im Gesicht,
Verhüllt von sieben Schleiern,
Sie nun zum König spricht:
"Herodes Antipas,
Gern tanz ich mit Genuss,
Doch als Lohn verlange ich,
Den mir versagten Kuss"

Mit zauberhaftem Lächeln,
Flüstert sie kokett:

"Schenk mir das Haupt des Täufers
Auf einem silbernen Tablett."

Und sie tanzt...

La jument de Michao

La jument de Michao Кобыла Мишао

C'est dans dix ans je m'en irai
La jument de Michao a passé dans le pré
La jument de Michao et son petit poulain
A passé dans le pré et mangé tout le foin

C'est dans neuf ans je m'en irai
La jument de Michao a passé dans le pré
La jument de Michao et son petit poulain
A passé dans le pré et mangé tout le foin

J'entends le loup, le renard et le belette
J'entends le loup le renard chanter
C'est dans dix ans je m'en irai
J'entends le loup et le renard chanter

C'est dans huit ans je m'en irai
La jument de Michao a passé dans le pré
La jument de Michao et son petit poulain
A passé dans le pré et mangé tout le foin

L'hiver viendra, l'hiver viendra
La jument de Michao, elle s'en repentira
L'hiver viendra les gars, l'hiver viendra
La jument de Michao, elle s'en repentira

Letzte Worte

Manch Rose, die ich nachts voll Hochmut pflückte,
Ward über Tag schon welk in meiner Hand.
Manch Knospe, die ich ungestüm zerdrückte,
Nie ihren Weg zur vollen Blüte fand.
Manch frommer Wunsch verstarb in meinen Armen
Und manch Traum wurde mir zur Wirklichkeit.
Lust und Genuss, sie kannten kein Erbarmen
Und nagten an mir wie der Zahn der Zeit.

Und wenn mich einst des Todes Finger greifen,
Wenn nichts mehr bleibt und niemand bei mir ist
Und wenn ich fort bin, wird es sich erweisen,
Wer an mich denkt und wer mich schnell vergisst.

Bin mit den Freunden weit hinaus gezogen,
War rastlos, niemals lang an einem Ort.
Und war zum Bleiben ich einmal gewogen,
Trug mich das Fernweh weiter mit sich fort.
Manch holde Maid hab ich frech belogen,
Hab mit so mancher schon das Bett geteilt.
Ich sprach von Treue, hab sie dann betrogen
Und keine hatte je mein Herz geheilt.

Ich war nie gut, doch ich verstand zu leben,
War maßlos und verlangte stets zu viel.
Ich nahm mir alles und hab nichts gegeben,
Doch meine Wege fanden stets ihr Ziel.
Manch blutig' Schlacht hab ich im Zorn geschlagen,
So manchem falschen Freund mein Lied ich sang.
Feinde hab ich begraben
Und keinem je vergeben,
Oft totgesagt blieb ich dennoch am Leben.

Und wenn mich einst des Todes Finger greifen,
Wenn nichts mehr bleibt und niemand bei mir ist
Und wenn ich fort bin, wird es sich erweisen,
Wer an mich denkt und wer mich schnell vergisst.
Lacht für mich so, wie ich mit euch lache.
Vergebt mir, wie man einem Freund vergibt.
Gedenket meiner, wie ich von mir dachte:
"Hier liegt einer der das Leben liebt"
 
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 13:03 | Сообщение # 9
Angst
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Статус: Отсутствует
Kaltes Herz

Ich lebte einst, vor vielen Jahren,
Unten an dem Tannenbühl.
Ich war ein junger Köhler,
Doch Neid verdarb mein Ehrgefühl.
Wünschte mir nur Ruhm und Reichtum,
Der Preis, der war mit gleich
Und so wurde ich ein Opfer
Des Dämons aus dem Tannenreich.

Er riss heraus mein schlagend Herz,
Verwahrte es in einem Glas.
Gab mir ein Herz aus Stein
Und schnell ich meine Furcht vergass.
Das Leben mit dem kalten Herzen
Gab mir alles, nahm so viel.
Bekannt und reich bin ich geworden,
Doch verlor ich dieses Spiel.

Wenn schreiend Stille um sich greift,
Wenn man nur Herzen schlagen hört,
Dringt kein Laut aus meiner Brust,
Kein Laut, der meine Ruhe stört.

Stein geworden sind die Träume,
Stein geworden, so kühl.
Stein geworden, meine Tränen,
Stein geworden, mein Gefühl.
Keine Freude mich erheitert,
Versteh kein Lachen, keinen Scherz.
Bin zu totem Stein geworden,
Wie mein kaltes Herz.

Viele Jahre später wollt
Ich mein Herz noch einmal seh'n.
Und in des Dämons Hütte
Sah ich hundert Gläser steh'n.
Sprach: "Meister, das sind keine Herzen,
Sind doch nur aus Wachs gemacht.
Hast mir nie mein Herz genommen,
Hatte mir das gleich gedacht!"

"Du kleiner Wicht, ich werd Dich lehren!
In diesem Glas, dein echtes Herz.
Nimm es zurück in deinen Leib,
Fühl noch einmal Lust und Schmerz."
Vereint mit meinem echten Herz
Nahm ich die Beine in die Hand.
Ich floh soweit mich Wege trugen,
Bis ich wieder Frieden fand.

Rastlos

Ich treibe, bin getrieben,
Ein Krieger ohne Krieg.
Kämpf', um mich zu bekämpfen,
Bin ein Sieger ohne Sieg.
Schlaf ohne einzuschlafen,
Ein Träumer ohne Traum.
Ich wache, ohne aufzuwachen,
Bin ein Zügel ohne Zaum.

Ich bin gefangen
An viel zu vielen Orten,
Bin freigelassen
Und dennoch eingesperrt.
Ich bin geläutert
Von viel zu vielen Reden,
Überredet
Und trotzdem nicht bekehrt.

Betrüge, nie betrogen,
Ein Täuscher ohne Trug.
Trink und werd nicht betrunken,
Ein Trinker vor dem leeren Krug.
Ich denke, bin bedächtig,
Ein Denker ohne Huld.
Ich glaube und fall ab vom Glauben,
Bin ein Sünder ohne Schuld.

Ich bin gefangen
An viel zu vielen Orten,
Bin freigelassen
Und dennoch eingesperrt.
Ich bin geläutert
Von viel zu vielen Reden,
Überredet
Und trotzdem nicht bekehrt.

Ich bin gerannt
Auf viel zu vielen Wegen.
Bin niemals da
Und immer unterwegs.
Bin schon zu oft
Losgelaufen,
Doch angekommen
Bin ich nie.

Miststück

Deinen Weg zieren die Leichen
der Freunde deiner Welt
Für jeden einen Grabstein
so wie es dir gefällt

Du rechnest kalt und ruhig
setzt auch mal Tränen ein
hinter deiner Fassade
regiert ein Herz aus Stein

Wer immer dir verraten hat
das diese Welt sich dreht
Hat wer dir damit auch gesagt
das du im Zentrum stehst

Fall doch vom Rand der Erde
ich wünsch dir guten Flug
Trink deinen Schierlingsbecher
aus im einem Zug

Ertrink am Grund der Meere
mit Steinen um den Hals
Ich freu mich auf dein Scheitern
bin Zeuge deines Falls

Du drehst dir ohne zu zögern
die Welt wie du sie brauchst
Benutzt die Menschen deiner Nähe
weil du ihn` vertraust

Nicht einem meiner Feinde
wünsch ich nem Freund wie dich
Du bist für mich das letzte
ich find dich widerlich

Ob du jemals geliebt hast
werde ich niemals erfahren
denn jeder deiner liebsten
muss nun zur Hölle fahren

Doch Schuld an ihrem Ende
waren nur sie allein
Ein zartes Engelswesen
kann doch kein Teufel sein

Tief in mir

Es schläft tief in mir,
Bereit zu erwachen,
Träumt furchtbare Träume
Von unstillbarer Gier.
Es schläft in mir,
Bereit zu zerstören
Kämpft um die Herrschaft
Das unzähmbare Tier.

Schau der Bestie ins Gesicht,
Benenne sie beim Namen.
Schöne Worte heilen nicht,
Die Wunden, die geschlagen.
Schau der Bestie ins Gesicht,
Erkenn in meinen Augen
Den Zorn der meine Seele nährt
Und Frieden mir verwehrt.

Es schläft tief in mir.
Unfassbares Grauen,
Voll Lust und Verlangen,
So greift es nach dir.
Es schläft noch in mir.
Nimm mich wie ich bin.
Versuch nicht zu leugnen,
Mein nimmersattes Tier.

Einmal erweckt,
wird es morden und alles verderben,
Entfesselt, getrieben von uralter Kraft,
Wird wüten und brennen, es wird dich zerstören,
Solange bis gar nichts mehr von dir bleibt –

Doch dies ist die Kraft die mich treibt!

Aus Träumen gebaut

Was ist mir geblieben von meinen Wünschen
Nur Splitter des Glücks, das ich zerbrach
Was bleibt ist ein Lied von schwindenden Träumen
Ein tonloses Echo am Tag danach

Einst haben wir uns aus Träumen erschaffen
Gezeugt in einer stürmischen Nacht
Dann sind wir schließlich von Wahrheit zerrissen
Vom Alltag verschlissen, ängstlich bewacht

Tage des Kampfes und Nächte der Tränen
Haben uns letztlich soweit gebracht
Uns einzugestehen, auch wenn Zweifel nagen
Der Bund wird zerschlagen, mit aller Macht

Mit Tinte aus Mut und Federn der Hoffnung
Einst geschrieben auf weißem Papier
Vergilbt sind die Seiten, die Worte vergessen
Von Abscheu zerfressen, Briefe von dir

Grausiges Schweigen und schwärende Wunden
Sind stumme Zeugen unserer Schlacht
Geflohen die Liebe, von Lügen vertrieben
Was ist uns geblieben von jener Nacht

Aus jener Nacht sind Jahre geworden
So mancher Frühling wurde zum Herbst
Das Laub an mir ist fast schon gestorben
Und jedes Blatt war einst ein Traum
Der ausgeträumt und weggeräumt
Welk geworden, mit uns stirbt

Manus manum lavat

Getrieben von Gedanken,
Die ein andrer für mich denkt,
Bau ich mir einen Galgen,
An dem ein andrer für mich hängt.
Ich leb an dünnen Drähten,
Die ein andrer für mich zieht,
Doch ich bin eine Puppe,
Vor der ein Puppenspieler flieht.

Du lebst für deine Kriege,
Weil ein andrer für dich stirbt.
Erstrahlst in hellem Glanze,
Indem ein andrer für dich wirbt.
Wasch deine Hand in Unschuld,
Die ein andrer dir poliert,
Doch meine Hand bleibt sauber,
Weil niemand sie mir schmiert.

Ich beiße lustvoll in die Hand,
Die mir das Futter reicht.
Fahr zornig aus der Haut,
Vor Ungerechtigkeit.
Wer ich bin, das gilt nichts mehr,
Es zählt nur, wen ich kenn,
Wer welche Hand gewaschen hat –
Manus manum lavat

Auch meine Hand wird schuldig,
Schreibt sie euch dieses Lied.
Mein Finger zeigt ins Dunkel
Und auf das, was dort geschieht.
Auf Lüge und Intrige,
Korruption und Kungelei,
Auf die gewasch'nen Hände,
Doch unsere sind nicht dabei!

Ein Händedruck, ein stummes Wort,
Besiegelt euren Pakt.
Verdammt in alle Ewigkeit –
Manus manum lavat
 
OstДата: Четверг, 18.08.2011, 13:05 | Сообщение # 10
Angst
Группа: Herzöge
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Статус: Отсутствует
Vergessene Götter

Vergessen die Worte.
Zersprungen das Bild.
Choräle für den Gott,
Der schon morgen nichts mehr gilt.
Ikonen geschändet.
Wer braucht schon Götter,
An die niemand mehr glaubt?

So tragen wir zu Grabe
Die Götter unserer Zeit,
Vergessen und verleumdet
Von der Unsterblichkeit.
Kein Mensch will an euch glauben,
Wir sind nicht mehr bereit,
Kein Blut wird mehr vergossen,
Kein Krieg wird euch geweiht.

Verklungen die Lieder.
Die Schriften verbrannt.
Die alten Propheten
sind schon lange verbrannt.
Die Tempel geplündert.
Der Mythos geraubt.
Vergessene Götter,
An die niemand mehr glaubt!

Wo diese Straße endet,
Ein neuer Weg beginnt.
Wenn alte Götter sterben,
Dann weht ein neuer Wind.
Der Anfang unsrer Träume
Ist das Ende ihrer Zeit,
Verzweifelt und zerbrochen
An der Unsterblichkeit.

Wir säen den Wind

Wir sind der Dolch, der die Fesseln schneidet.
Wir sind der Sturm, der die Geister scheidet.
Der Fels in deiner Brandung.
Das Land für deine Landung.
Wir sind das Wort, das die Lüge meidet.
Wir sind das Gold, das dir keiner neidet.
Die Axt für deine Schranken.
Die Kraft deiner Gedanken.
Der Wind, der dich trägt
und Feuer, das dich leitet.

Zusammen trotzen wir dem Wind,
Der uns im Antlitz beißt.
Zusammen reiten wir den Sturm,
Der Spießer mit sich reißt.

Wir säen den Wind
Und ernten den Sturm.
Wir setzen alle Segel
Und wir jagen wild davon.
Schwarz weht unser Banner,
Weiß lacht das Totenhaupt,
Wir singen unsere Lieder,
Lauter als erlaubt.

Wir sind das Schiff, das durch Wogen gleitet.
Wir sind der Blitz, der den Donner reitet,
Der Wind in deinen Segeln,
Der Tod für falsche Regeln.
Wir sind der Geist, der neuen Weg beschreitet.
Wir sind der Pflug, der das Feld bereitet,
Der Mut zu deinen Plänen,
Das Salz in deinen Tränen,
Die Wut, die dich treibt,
der Freund, der mit dir streitet

Freiheit

Es war einmal ein Vogel,
der trug prächtig Federkleid
Sein Flug war stark und kräftig,
er war der schönste weit und breit
Seine Liebe lässt ihn leben, seine Schwingen feuerrot
Seine Augen stolz und freudig, seine Freiheit trotzdem tot

Lass mich frei und ich komm stets zu dir zurück
Fang mich ein und ich muss sterben,
sterben für dein Glück
Lass mich frei

Du hast ihn eingefangen, du willst ihn voll und ganz
Soll in deinem Käfig sitzen, doch dort erlischt sein Glanz
Frag dich, was du an ihm geliebt hast,
was war für dich sein Licht
Gab es in dem Käfig scheinen,
einen grauen Vogel willst du nicht

Wenn du mich nie besitzen willst,
wirst du mich nie verlieren

In unseren Worten

Wir finden Worte, die wie Geschosse treffen
Wir leisten Schwüre, die niemals zerbrechen
Wir stehen zusammen, auch wenn man uns nicht mag
Wir leben schneller, schneller in den Tag

Unsere Metaphern sind teuflische Ikonen
Harte Aphorismen, gewagte Abstraktionen
Ein Strauß von Versen im Idiomenbeet
Verbale Blüten, wie es geschrieben steht

Komm mit uns, wir gehen unseren Weg
Immer vorwärts, egal wohin es geht
Komm mit uns und bleib nicht stehen
Unser Weg ist steinig, doch es lohnt, ihn zu gehen

Wir leben Träume, die kein Erwarten leben
Wir nehmen viel um noch mehr zu geben
Wir teilen alles, wir sind von einem Schlag
Wir leben schneller, schneller in den Tag

Wir spielen weiter, wenn tote Glocken läuten
Wir stehen auf Bühnen, die uns die Welt bedeuten
Erzählen Geschichten, die das Leben schreibt
Unsterblich werden, wenn nichts mehr von uns bleibt

источник: http://de.lyrsense.com/
 
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