"Lunte Gerochen" (2009)
|
|
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:54 | Сообщение # 1 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| 1. Wer Wind sät 2. Der unwichtige Bösehold 3. Lebenselixier 4. Müller's Knecht 5. Meuterei 6. Spilmannsschuh 7. Teufelspakt 8. Klabautermann 9. Gespräch mit dem Wind 10. Spilmannsweise 11. Tote Krieger 12. Fiebertraum 13. Wachträumer
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:54 | Сообщение # 2 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Wer Wind sät
Wochen lang schon fort, ohne Rauch und ohne Wein Der Magen, der ist leer und der Trieb nicht gerade klein Doch dieses Schiff am Horizont hat sicherlich nen Schatz dabei Ob Wein, ob Frau, ob Rauch, ob Gold, das ist uns einerlei
Den Kurs gesetzt, auf Kaperfahrt, die Säbel blank poliert Wer meint, er muss sich wehrn, dem wird die Haut heut subtrahiert Doch kaum fliegt unser Enterhaken tut's einen Kanonenschlag Vom Bug des anderen Schiffes rein in unsern schönen Kahn
Wenn es was gibt, was wir auf dieser Reise lernten Wer Wind sät, wird Sturm ernten Wir wissen jetzt, was Rauben ohne Gnade heißt Und, dass der Teufel immer auf den größten Haufen scheißt
Der Goldzahn eines Greises blitzt uns dreist in das Gesicht Ihr seht zwar teuflisch aus, doch mein Gold bekommt ihr nicht So feuert er noch einen Schuss, zerlegt uns unseren Achtermast Ihr stehlt nicht von der Obrigkeit, das hätt euch so gepasst
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:55 | Сообщение # 3 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Der unwichtige Bösehold
Ein unwichtiger Bösehold hat mir mein Bier geklaut Der glaubt doch nicht, dass so was mir den ganzen Tag versaut Ein unwichtiger Bösehold hat mir mein Bier gestohln Da lach ich doch, hol mir nen Wein und trinke auf mein Wohl
Ein unwichtiger Bösehold hat meinen Wein geklaut Ich grinse nur, hol mir nen Rum und trink den auch gleich aus Ein unwichtiger Bösehold hat meinen Wein gestohln Ich hol noch nen Rum von so nem Wicht lass ich mich nicht verkohln
Ein unwichtiger Bösehold hat meinen Rum geklaut Das ist echt hart und ich bin heut ne richtig fiese Sau Ein unwichtiger Bösehold hat meinen Rum gestohln Ich glaub, dem werd ich mal gepflegt sein Hinterteil versohln
Ein unwichtiger Bösehold hat meine Frau geklaut Das ist zu viel, für heute reicht's, jetzt geht's ihm an die Haut Ein unwichtiger Bösehold hat meine Frau gestohln Ach scheiß doch drauf, ich hab den Alk, soll sie der Teufel holn
Mein lieber Freund, ach, merke wohl Dein größter Feind heißt Alkohol Doch in der Bibel steht geschrieben "Du sollst deine Feinde lieben!"
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:55 | Сообщение # 4 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Lebenselixier
Ich bin für die Gefahr geboren Hab der Langeweile abgeschworen Ungewissheit, die ich nie meide Ein Freibeuter auf Messers Schneide Wie es ausgeht, weiß ich nicht Ein Ende ist noch nicht in Sicht Wie es wird, erfahr ich morgen Warum soll ich mich also sorgen
In Sicherheit bin ich verloren Möchte lieber in der Hölle schmoren Denn erst wenn ich dem Tod begegne Spüre ich, dass ich noch lebe
Am Horizont zieht ein Sturme auf Einen Umweg nehm ich nicht in Kauf Anstatt die Hosen vollzuscheißen Werd ich mir auf die Zähne beißen Steuere dem Sturm entgegen Den Kahn solls durch die Fluten heben Ums Schiff rum hohe Wellen toben Was andere hassen, will ich loben
Werd mich nicht unter Bord verstecken Möchte lieber auf dem Deck verrecken Denn erst wenn ich mein Grab gesehen Lern ich wieder aufrecht stehen
Die Gefahr ist mir wie ein Lebenselixier Die Gefahr dient mir als Lebenselixier
Leinen los und bleib nicht stehen Sonst werd ich niemals Neues sehen Es ist der Weg ins Ungewisse Den ich schon so lang vermisse Pack die Sachen, setz die Segel Geh mit Lachen durch die Nebel Ungewissheit ist ein Segen Niemals will ich anders leben
Ich will die ganze Welt durchstreifen Unbedacht nach Schätzen greifen Ungeheuer niederringen Von einem Dach zum andern springen Königen den Krieg erklären Nymphomaninnen den Sex verwehren Wenn andere flüchten, bleib ich stehen Will barfuß durch das Feuer gehen
Märchen könnt ihr mir ersparen Möchte lieber alles selbst erfahren Denn Geschichten können mir nicht geben Was ich wirklich brauch im Leben
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:56 | Сообщение # 5 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Müller's Knecht
Niemals wieder Mehl wollt mahlen Niemals wieder Knecht werd sein Niemals wieder Zehnt bezahlen Bin mein Herr nun ganz allein
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:56 | Сообщение # 6 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Meuterei
Es tut dem Maat auf hoher See Den ganzen Tag die Birne weh Er wälzt im Bett sich hin und her Und sieht schon keine Hoffnung mehr
Plötzlich schreit er auf: Matrosen! Eilt er herbei! Ich halt es nicht mehr aus Heut gibt's ne Meuterei
Die Mannschaft, die ist hocherfreut Sich vor dem Kapitän nicht scheut Brabantus noch sein Glas getrunken Der Käptn schon im Schlaf versunken
Des Nachts soll es passiern, wir schleichen an ihn ran Um ihn zu seziern Heut ist der Alte dran!
Einer muss ohn groß Entsetzen Ihm den Todesstoß versetzen Plankenläufer soll es tun Er ist so weit, dank dem Rum
So klemmt er seinen Säbel Zwischen seine Zähne Kaum Licht vor lauter Nebel Wind weht durch die Mähne
Er wird die Mordestat verrichten Und es dann bereun: Mitnichten! Sein linkes Auge blitzet auf: Hier endet nun dein Lebenslauf!
Zack, schon sticht er rein Aber nicht in See Für uns sollt es der Anfang sein Um den Käptn war's geschehn
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:56 | Сообщение # 7 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Spilmannsschuh
Mein Herz schlägt nur fürs Wandern, für Natur Bin kaum in der Burg, zieh nur durch Wald und Flur Meine Füße tragen was ich hab, brauch keinen Wagen Kann lang Verweilen nicht ertragen
Denn wo ich geh und steh Nur umhüllet meinen Zeh Das einzge das ich will Dort wo ich meine Kreise dreh Und bin ich mal in Ruh Und decke meinen Körper zu Dann steht neben mir nur mein Spilmannsschuh
Ich brauche keinen Lehen, nichts feudales mehr im Leben Keinen Blutzehnt, nein, kein Sklave will ich sein So pack ich meine Sachen, solln die andern mich verlachen Ich zieh nicht in den Krieg, ich streif herum und mach Musik
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:56 | Сообщение # 8 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Teufelspakt
Wir ziehen durch die Straßen wie die Kälte durchs Gebein Auf dass des Friedens Segen bald erlischt In der Einsamkeit der See fühln wir uns daheim Doch hin und wieder darf es mal ein Raubzug sein
Türen und Fenster fliegen zu, wenn wir um die Ecke gehn Noch nie wurde einer von uns erwischt Leute bleibt doch draußen auf der Straße stehn Wenn wir euch plündern könnt ihr doch eh nur zusehn
Diamanten, Schmuck und Gold ist das einzge was wir wollen Wir töten, morden und meucheln auch dafür Steht uns der Sinn nach Rache hört ihr unser Grollen Und eure Klunker bleiben für immer verschollen
Wir haben einen Pakt mit dem Teufel gemacht: Er gibt uns die Unsterblichkeit, wir bringen ihm die Macht Wenn der Wind uns zu euch weht, habt ihr Pech gehabt Wir finden euch, selbst wenn ich euch vergrabt
Wir ham die Schnauze voll von eurer Gier und der Moral Von eurem Mammon und all dem was euch gehört Sittlichkeit und Tugend sind für uns ne Qual Das treiben wir euch aus und zwar brutal
Im Gegensatz zu euch hält der Satan sein Wort Bei euch ist die Macht am falschen Ort Wir reißen sie euch fort Wenn Lucifer erst Herr ist wird die Welt befreit Von euch, von Neid, von Hinterlistigkeit Von euch, von Neid, von Skrupellosigkeit Von euch, von Neid, von Machtbesessenheit
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:57 | Сообщение # 9 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Klabautermann
Durch des Meeres Wogen wir gleiten Immer der Sonne entgegen Trotzen Gezeiten Und dem Regen Gleich eines mächtigen Heeres Ziehen fest an unsern Segeln Fliegen unsres Weges In die fernen Weiten
Der Klabautermann, der Klabautermann Der Klabautermann ist hier Der Klabautermann, der Klabautermann Säuft unser letztes Bier
Doch des Geistes Wegen wir zittern Niemand kann uns retten Auch wenn wir füttern Ihn an Ketten Wird er uns töten heißt es Niemand kann ihn verletzen Wenn's an Bord ganz leis ist Hör ich ihn uns wittern
Der Klabautermann, der Klabautermann Der Klabautermann ist hier Der Klabautermann, der Klabautermann Die nächsten, das seid ihr
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:57 | Сообщение # 10 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Gespräch mit dem Wind
Eines roten Abends sprach der Meereswind zu mir Ich hört ihn von den Klippen zu mir flüstern Folg mir auf die See, folg dem großen Möwenheer Raus aufs Meer, geh mit deinen Geschwistern
Doch auf trocknem Land, hält ein Mädchen meine Hand Uns knüpft ein Band, das noch keiner je gesehen hat Also habe ich in dieser lauen Sommernacht Das Feuer noch ein letztes Mal entfacht
Liebling, Liebling, wein keine Träne Eines Tages wird deine Rose wieder blühn Liebling, auch wenn ich mich nach dir sehne Kann ich mich dem Ruf der Ferne nicht entziehen
Langsam graut der Morgen und der Abschied ist schon nah Das Schiff steht schon bereit, klar für die Reise Diamant, Smaragd und Gold rufen meinen Namen Doch mein Schatz hält mich zurück auf ihre Weise
Und bin ich erst fort, darauf gab ich ihr mein Wort Bin ich dort, wo immer das auch sein mag Ich kehre wieder heim und werde ohne lange Reden Die Rose wieder blühen sehen
Jetzt bin ich unterwegs, lass den Hafen hinter mir Und gräme mich schon wieder mit so Dingen Wie: Fahre ich nun fort, oder komme ich nach Haus Von den Klippen höre ich mein Mädchen singen:
Liebling, Liebling, wein keine Träne Ich weiß, du kannst dich diesen Rufen nicht entziehn Liebling, Liebling, fahr ruhig fort Wenn wir uns wieder sehen, wird meine Rose für dich blühen
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:57 | Сообщение # 11 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Spilmannsweise
Es sprach zu mir die finstre Gestalt Komm mit mir du Wicht, dein End ist in Sicht Bei seinen Worten, da ward mir ganz kalt Doch mit ihm gehen, das wollte ich nicht
Spilmann, Spilmann, nimm meine Hand Ich nehme dich mit auf die Reise! Gevatter, Gevatter, ich hab dich erkannt Komm, ich spiel dir die Spilmannsweise!
Ich hab den Fährmann gesehn Er winkte mir zu übers Meer So sehr er auch lockte, ich konnt widerstehn Jetzt bleibt seine Fähre leer
Das Lied war gut, es schoss ihm durchs Herz Es klapperten seine Zähne Und plötzlich erblickte ich ohne Scherz Auf dem bleichen Gesicht eine Träne
Spilmann, Spilmann, spiel mir nochmal Die schönste der Melodeyen! Gevatter, Gevatter, natürlich will ich Für dich heut der Sänger sein!
Jetzt war's vorbei, er konnte nicht mehr So stieg er zurück in sein Boot Da seht ihr was mir die Musik hat gebracht Sie überlistet sogar den Tod
Spilmann, Spilmann, sei auf der Hut Wir werden uns wiedersehen! Gevatter, Gevatter ach komm du nur Meinem Lied kannst du nicht widerstehen!
Ich hab den Fährmann gesehn Ich winkte ihm hinterher Wenn er dann kommt mich wiederzusehen Hab ich schon ein Liedchen mehr
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:57 | Сообщение # 12 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Tote Krieger
Tausend Jahre zerrt der Krieg an uns Verursacht Leid, Trauer und Schmerz Doch sagt ihr nun, seht das Gute dran Glorie auch für den kleinen Mann Der Ruhm bleibt euch, wir sind allein Söhne geraubt vom trauten Heim Das trockne Feld bleibt unbestellt Die Saat vergeht, der Vorhang fällt
Und wem bleibt der Ruhm
Vor zwei Jahren holten sie uns weg Mit Sack und Freunden, zogen in den Krieg Für Freiheit, Mut und Heldensang Der Trommeln Hall, der Sackpfeifen Klang Mit Schwert und Schild fest in der Hand Den Tod haben wir viel zu spät erkannt Die ersten nahm er bereits an der Fjörnwulfsklamm
Die Krieger kehren tot zurück
Noch gestern hatten wir keine Sorgen Als junge Ehrenmänner, dachten nicht an morgen Das Weib verlassen mit dem kleinen Erben Als Väter wollten wir leben und sterben Wenig kehrt heim, den Stolz begraben Der Rest als Heilige zu Grab getragen Der Krieg hat uns unsere Würde geraubt
Die Totenfarbe schmückt jetzt die Dörfer Väter beweinen ihrer Kinder Grab Das Blut der Söhne ist vergossen Der Traum von Freiheit lang verflossen Zogen weg, hofften auf das Glück Tränen säumen unsren Weg Das Grab der Toten ist nur karg geschmückt
Die Krieger kehren tot zurück Doch jetzt werden sie für immer bleiben
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:57 | Сообщение # 13 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Fiebertraum
Gezeichnet, gestrandet Ist des Schicksals Sohn Träumt den Tag voll Sehnsucht Von einstger Macht, vergangenem Ruhm In der Nacht, da liegt er wach Krümmt sich nur vor Schmerzen Hustet Eiter, spuckt dunkles Blut Ja das ist sie: das ist Skorbut
Lachend zog ich durch das Leben Ohne Sorgen, ohne Pein Jeder Freude gleich ergeben Eins mit mir und mit dem Sein Vor Jahren war ich jung und reich Zog hinaus ins weite Land Erklomm die höchsten Bergesgipfel Bereiste jeden Meeresstrand
Doch unerfüllt bleiben meine Wünsche Die Sehnsucht nach dem Meer Lässt mich nie mehr ruhen
Doch dieses wohl vermessene Streben Ist vor den Göttern ungerecht Es dauert kurz das glücklich Leben Das Henkersbeil ist scharf gewetzt Voll von schwarzen Flecken Liege ich in eines Toten Bett Bereit mich längs zu strecken Damit der Wahn ein Ende hätt
Es mangelt mir an allem Schwebe jetzt im leeren Raum Das Schiff, schwankt kräftig Wie mein Gemüt im Fiebertraum Die Welt dreht sich im Kreise Sie dreht sich, dreht sich nur um mich Ich bin Fortunas Lieblingssohn Ernte stets nur Spott und Hohn
|
|
| |
Professor | Дата: Среда, 02.09.2015, 16:58 | Сообщение # 14 |
Людмил Крокодилыч
Группа: König
Сообщений: 14099
Статус: Отсутствует
| Wachträumer
Wachträumer Du Herrscher dieser Welt voll Illusion Du Magier der Zeiten und Ewigkeiten
Dein Traum ist Leben Die Fantasie, die Wirklichkeit, welch Ironie Die Fantasie, die Wirklichkeit, welch Zweisamkeit Zweisamkeit
Wachträumer Wach niemals auf Wachträumer Sei des Wassers Lauf
Auf beider Seit bist du zu Haus Überall ein Freund Doch deine unstet Reise Erfüllt dich voller Hast und ohne Ruh
Dein Traum ist Leben Dein Lebenstraum
Dein Leben ein Traum Ein starker Baum
Wachträumer Du Wanderer
Wachträumer Wach wieder auf Wachträumer Bleib des Menschen Kind
Wirst immer ein Fremder sein Ein guter Freund Ein wacher Träumer
Einsam und allein
|
|
| |